Gutes Essen hat nichts mit Luxus zu tun
Während die Haute cuisine immer aus dem Überfluss der Produkte schöpfte und mehr dem Protzen als dem Geschmack diente, war die Cucina povera der einfachen Leute gezwungen, aus begrenzten Resourcen durch handwerkliche Intelligenz gute Speisen hervorzubringen. Wenn man nichts hat außer Mehl, Milch und Schmalz, dann wird man kreativ bei der Zubereitung, um Genuss und Abwechslung zu erleben. Die Cucina povera ist die wahre Quelle des guten Kochens.
LesenAugen zu, Mund auf
Es gibt bestimmte Gegenden, die die Reisenden an der Nase führen können, weil sie so schmecken wie sie schmecken. Italien gehört zu diesen Gegenden; man überquert die Landesgrenze, macht Halt an der erstbesten Tankstelle, trinkt einen Kaffee, den ersten Ristretto, und der ist gut. Richtig gut.
LesenEin Schnittlauchbrot. Achtung:
aufwendig und teuer!
Zutaten für eine Person: raue Mengen von Erde, Wasser und Sonnenlicht; eine Handvoll Schnittlauchsamen; eine Schürze voll Roggensamen; eine halbe Krug Milch. Dann kann’s losgehen. Ein Stück Erde ist der Anfang aller Dinge. Gut auflockern! Danach Schnittlauchsamen säen und leicht einarbeiten. Bald sprießen die Triebe. [Wichtig ist die regelmäßige Zufuhr von Sonne und Regen.] ...
LesenDas Frühstück
Unter dem Eindruck von Klimawandel und Extremwetterlagen sowie im Antlitz globalisierten Handels vereinen sich hier tropische Zitruspflanzen grell harmonisch mit Hagebuttenzweigen, umkränzt von buschigen Goldhirse-Ärchen und weiß blühendem Wiesenkerbel. Lavendelheide, Mohnkapseln und Zierlilienvarianten, eingeflochten in ein Fiederpalmenblatt, liegen ohne Rücksicht auf den Kontext einem Geranien-Petunien-Fuchsienbouquet in verschiedenen Rosaschattierungen zugrunde.
LesenGutes Essen kommt aus den Traditionen
... Ihr Vergessen führt zu schlechtem Geschmack. Kochen ist älter als Sprache und begriffliches Denken. Kochen wurzelt im Instinkt, im intuitiven Handeln, im Gespür für das Richtige. Gutes Kochen entwickelt sich durch die ständige Wiederholung und die dabei gewonnene Achtsamkeit auf die kleinsten Details – und den Willen zur ständigen Verbesserung, um einen maximalen Genuss zu erreichen.
LesenWas? Eine politische Dimension des Genießens?
Eine der wenigen Möglichkeiten die Vermögenskluft zu überwinden besteht darin, dass man in anderen Kategorien denkt. Das Ziel "Lebensglück" lässt sich nämlich viel nachhaltiger durch das üben der eigenen Genussfähigkeit erreichen, als durch finanzielle Mittel. Wenn wir die berühmte "Augenhöhe" in Lebensfreude messen und nicht in Geld, dann sind die Karten neu gemischt.
LesenDie Stufen des Genießens
Einer der schönsten Zugänge zu anderen Menschen führt über den Genuss. Ein Grund dafür liegt in der spielerischen Auseinandersetzung mit etwas Subjektivem, dem persönlichen Eindruck. Wir dürfen uns trauen eine Meinung zu haben und im Austausch darüber bestätigen oder korrigieren wir uns. Dabei lernen wir die Mitgenießer kennen. Außerdem schwärmt es sich gemeinsam viel besser und leichter als alleine.
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